So wird es dir egal, was andere über dich denken

flüstern lästern

Fragen wie „Was könnte die Person jetzt von mir denken?“, „Was könnte der Chef denken?“ oder „Mag mich die Person?“ beeinflussen viel zu häufig unsere Gedanken.

Vielleicht überprüfst auch du häufig unterbewusst was andere von dir halten und versuchst sogar ständig dich anzupassen, um gemocht zu werden. Du willst unbedingt dazugehören und verstellst dich deswegen die ganze Zeit. Eventuell bemerkst du bereits, dass du nicht das bist, was du eigentlich sein möchtest.

Und dennoch versuchst du immer ein kleines Stück nicht du selbst zu sein, um anderen zu gefallen.

Wir sind oft ein Stück nicht wir selbst

Sicher kennst du auch solche Menschen, die ein Leben lang arbeiten, versuchen Karriere zu machen, und es mit Sport völlig übertreiben, nur um ihren Idealvorstellungen nachzujagen.

Auch diese Personen machen sich Gedanken darum, was andere über sie denken. Sie fühlen sich besser, wenn sie mit Dingen angeben können. Sie möchten Anerkennung, als erfolgreicher Mensch dastehen.

Viele Menschen geben vor jemand zu sein, der sie gar nicht sind, nur um Anerkennung zu erhalten.

Wir leben unser ganzes Leben nach Vorstellungen, Idealen, Zielen und Ideen, die oft gar nicht unsere eigenen sind. Das eigene Leben wird auf den Kopf gestellt, um sich anzupassen oder zu funktionieren.

Ständig machen wir uns Gedanken, was der Partner über uns denkt, was der Chef von uns hält und ob uns die Freunde akzeptieren. Wie kann ich mich anders, oder noch besser verhalten, damit mich andere noch mehr lieben oder mögen?

Wir brauchen ständig Bestätigung

Wenn du den Ursprung genauer erforschst, wirst du feststellen, dass du im Kopf eine genaue Vorstellung von dir selbst hast. Vielleicht willst du eine freundliche Person sein, vielleicht eine liebenswerte oder fleißige Person.

Oder du willst große Karriere machen, einflussreich sein oder jemand, der die Welt verbessert. Welches Bild hast du von dir selbst? Meistens ist dieses Bild ganz unbewusst in uns enthalten. Oftmals müssen wir nur etwas genauer auf unsere Verhalten achten: wollen wir ständig Anerkennung, indem wir fleißig, lieb oder perfekt sind?

Oftmals hilft es schon sich darüber klar zu werden, wie oder wer wir eigentlich sind. Wir dürfen uns von dem Wunsch befreien, in anderen Personen ein bestimmtes Bild von uns selbst zu erzeugen. Dies tun wir, indem wir uns teure Statussymbole wie Smartphones, Markenklamotten oder Autos kaufen; im Grunde suchen wir nur nach Bestätigung.

Unser Gegenüber soll denken „Wow, der hat es geschafft!“. Dass wir aber in unserem Inneren gar nicht glücklich sind und uns hinter einer selbstgeschaffenen Fassade verstecken, fällt dabei niemandem auf.

Teure Statussymbole sind nur Futter fürs Ego und sollen ein bestimmtes Bild von unserem Selbst erzeugen.

Und wieder meldet sich das Innere Kind...

Dieses Bedürfnis kommt normalerweise aus der Kindheit. Zu unseren Grundbedürfnissen gehören Nahrung, Sicherheit und Liebe; und Liebe versuchen wir zu erhalten, in dem wir nach der Anerkennung anderer suchen. Wir versuchen also, dieses grundlegende kindliche Bedürfnis ständig im Außen, statt im Inneren zu befriedigen.

Im Grunde genommen leben die meisten Menschen dieses Muster, und sie denken, sie erhalten die Liebe und Anerkennung nur, wenn sie bestimmten Pflichten nachkommen. Sie werden allerdings nie genug erhalten: deswegen machen sie damit weiter.

Wir bekommen ein kleines Lob und denken, da geht noch mehr. Wir bleiben in diesem Hamsterrad und laufen noch schneller für Anerkennung. Und genau das lernen wir bereits in unserer Kindheit.

Überprüfe einmal dein Leben.

  • Erhältst du Liebe wirklich nur, wenn du fleißig bist?
  • Fühlst du die Anerkennung wirklich in dir, wenn du etwas Gutes geleistet hast?

Falls die Antwort Ja lautet, funktioniert das Spiel bei dir noch. Du bist im Moment noch in der Lage, dein Selbstbild in dieser Welt aufrecht zu halten.

Meine Geschichte der Anerkennung

Ich möchte dir kurz meine persönliche Geschichte erzählen. Vor meinem Psychologiestudium war ich Ingenieur. In jungen Jahren war ich von meinen Vorstellungen gefangen und wusste nicht, wer ich bin.

Damals wollte ich, dass andere denken, ich sei ein Karrieretyp, der alle Dinge meistert und dabei stets gelassen bleibt. Im Endeffekt habe ich mich dabei völlig verausgabt. Ich habe jedes Projekt angenommen und war ständig auf Dienstreisen, damit andere denken, ich führe ein spannendes Leben. Die kleinen Fetzen der Anerkennung, das Lob schmeichelte mir im ersten Moment. Es stärkte und nährte den inneren unersättlichen Hunger. Er wird jedoch nie komplett gestillt.

Kritisch wird es dann, wenn einem die Energie ausgeht, wenn man keine Zeit mehr hat, der Idealvorstellung standzuhalten. Der eigene Körper schreit bereits, dass es sich um Irrsinn handelt, aber du machst trotzdem weiter.

Genau so ging es mir und ich kam an einen Punkt, an dem ich vollkommen ausgebrannt war, begleitet von Sorgen und Ängsten. Mir ging es emotional immer schlechter und ich war meilenweit entfernt von jenen Dingen, die ich eigentlich wollte: Freude, Liebe und ein glückliches Leben.

Warum suchst du im Außen?

Du suchst die Bestätigung im Außen, weil du nicht weißt, was du bist und was wirklich wichtig ist. Dabei gilt es aber zu verstehen: das bist nicht du! Es handelt sich um eine Vorstellung, um eine Illusion von dir. Ein Gedanke, der dein komplettes Leben bestimmt.


"Wer nicht weiß, dass er eine Maske trägt, trägt sie am vollkommensten."
Theodor Fontane

Du hast bis jetzt von außen nach innen gelebt: du hast im Außen das gesucht, was dir im Inneren fehlt. Andere sollten dir von außen dein Bild von dir selbst bestätigen, damit du im Inneren Liebe, Freude, Zugehörigkeit, Verbundenheit und andere fundamentale Bedürfnisse spüren kannst. Doch das ist nur Illusion, ein Spiel.

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Fang an, von innen nach außen zu leben.

Wie das funktioniert?

In dem wir uns die Frage stellen, was uns im Grunde genommen wirklich wichtig ist.

Was sind meine Bedürfnisse, was sind meine Ziele?

Auf was habe ich wirklich Lust? Was macht mir Spaß?

An diesem Punkt denken viele, sie handeln egoistisch, weil sie anfangen, ihren eigenen Weg zu gehen und ihre eigene Freude zu spüren. Auch das ist wiederum eine Angst. Du glaubst, eine egoistische Person zu sein, weil du eigentlich eine gutmütige Person sein möchtest.

Bist du aber nicht; du lernst nur, dich anzunehmen und Freude auszustrahlen. Davon profitieren letztendlich übrigens auch alle anderen.

Es ist ganz normal, ab und zu rückfällig zu werden: auch ich merkte, wie sich alte Verhaltensmuster wieder einschlichen, als ich mit Projekten und YouTube-Videos anfing. Ich dachte, ich mache alles richtig, sonst würde ich kein Lob bekommen.

Doch genau das war ein Fehler, denn ich machte mich wiederum abhängig von der Bestätigung durch andere. Diese war gar nicht wichtig; ich durfte mich wieder auf meine wahre Absicht fokussieren, nämlich etwas mit der Welt zu teilen, eine Mission zu erfüllen.

Das Leben von Innen nach Außen ist eine                Prozessarbeit.

Resistenz gegenüber Anerkennung?

Das alles bedeutet allerdings nicht, dass es dir ganz egal sein sollte, was andere sagen. Kritik kann nach wie vor sinnvoll sein, solange du das Gesagte akzeptierst und es nicht persönlich nimmst.

Durch Feedback erhältst du die Chance zu lernen die eigenen Werte, Bedürfnisse und Vorstellungen besser zu kommunizieren. In Folge erschüttern dich die Worte im Außen, Kritik oder negative Worte nicht mehr, weil du nicht mehr davon abhängig bist.

Die 6-Punkte Methode: Wie schaffst du es deine eigene Wahrheit zu leben?

Punkt 1: Werde dir der Stimmen in deinem Kopf bewusst!

  • Was suchst du im Außen?
  • Machst du das, was du tust, weil es dir Freude bereitet oder weil du andere beeindrucken möchtest?

Punkt 2: Werde dir deiner Abhängigkeit bewusst!

  • Machst du dich davon abhängig, was andere über dich denken sollen?
  • Willst du dein ganzes Leben davon abhängig sein und nie das bekommen, was du wirklich willst?

Punkt 3: Finde heraus, was deine Bedürfnisse sind!

  • Was begeistert dich?
  • Was sind deine persönlichen Ziele, deine Passion, deine Werte und deine Leidenschaft?
  • Was ist dir wichtig?

Falls du denkst, das sei egoistisch, bist du wieder in einem Muster gefangen.

Punkt 4: Finde deinen Sinn!

  • Was erfüllt dich wirklich im Leben?
  • Was bringt dein Herz zum Lachen?
  • Worauf hast du Bock, was macht dir Spaß, weil es deine Mission ist?

Vielleicht kommst du noch nicht an diese Bedürfnisse ran, weil du es gewohnt bist, im Außen zu suchen.

Punkt 5: Lass deine Masken fallen!

  • Wie bist du wirklich?

Zeige es den Menschen um dich herum. Nur wenn du wirklich authentisch bist, können wahrhaftige und tiefgründige Beziehungen entstehen. Erst wenn du deine Maske ablegst, hörst du auf abhängig zu sein und wirst damit quasi unverwundbar. Das bedeutet nicht, dass du nicht mehr traurig bist, sondern dass du deine Traurigkeit nicht mehr verstecken musst.

Punkt 6: Fange an, dich wirklich kennenzulernen!

  • Was sind unsere Bedürfnisse, unsere Werte und unsere Leidenschaft? Entdecke dich selbst neu, auf einer tieferen, spirituellen Ebene.

Für mich ist es nicht per se spirituell, sondern etwas, was ich klar im Tun der Mediation erfahre. Wenn ich zum Beispiel merke, dass mein Herz lacht. Wenn ich Menschen tief in die Augen blicke und mich selbst darin erkenne. Indem ich Menschen auf einer tieferen Ebene begegne, auf der ich so sein kann, wie ich bin.

Dieser Bewusstwerdungsprozess wird zu Anfang eine Herausforderung für dich sein. Du wirst dich mehrmals dabei erwischen, wie du in alte Muster zurückfällst. Dieser Teil gehört zum Weg dazu.

Es beginnt mit Verständnis, Bewusstheit und Tun. Es wird leichter, wenn deine Freunde und Liebsten mit dir diesen Weg gehen. Teile dieses Wissen mit ihnen, denn viel zu viele Menschen trauen sich nicht ihre Masken fallen zu lassen.


Dein Peter

PS: Wenn du mehr zu den Themen Achtsamkeit, Meditation und bewussten Umgang mit deinen Gefühlen erfahren möchtest, schaue gerne einmal auf die Seite der Achtsamkeits-Academy.

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Immer wieder wenn ich so etwas Lese oder in den Videos von Peter höre stellt sich mir am ende eine frage: „wer bin ich dann?“ und daraus resultieren viele weitere fragen. Ich frage mich dann ob die Vorstellung von mir wer ich bin oder wer ich sein möchte eine selbst lüge ist und ob ich mir und der Welt was vor mache obwohl ich gerne die Person sein möchte die ich täglich versuche zu sein. Was ist wenn das was ich bin dann etwas ist das mir selbst nicht gefällt und wie findet man raus wer man wirklich ist? verändert… Weiterlesen »