Ungefähr 90 Prozent der Menschen haben in ihrem Leben etwas, worauf sie nicht mehr verzichten können. Angefangen bei Schokolade oder Süßigkeiten, Kaffee, ihrem Smartphone, Shopping, bis hin zu Zigaretten, Alkohol oder härteren Drogen. Dazu kommen noch emotionale Süchte, wie die Sucht nach Nähe, Sex, Adrenalin.
Vielleicht erkennst du dich in einem dieser Beispiele wieder. Nicht immer wird das zum Problem, aber einige dieser Dinge können unser Leben maßgeblich negativ beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis:
Was passiert mit uns, wenn wir süchtig sind?
Zunächst noch ein kleiner Exkurs, um die Mechanismen von Sucht in unserem Körper darzustellen: Dinge, die wir Menschen als positiv wahrnehmen – positive Aufmerksamkeit, Essen oder Konsum – führen dazu, dass im Gehirn vermehrt Hormone ausgeschüttet werden, die uns Glück oder Euphorie empfinden lassen.
Wird das, was uns vermeintlich glücklich macht, regelmäßig konsumiert, gewöhnt sich der Körper an den erhöhten Hormonspiegel und das Gleichgewicht im Gehirn verschiebt sich. Dazu kommt, dass die körpereigene Hormonproduktion sinkt, was sich negativ auf die Stimmungslage auswirkt.
Somit wird der Drang, ein bestimmtes Suchtmittel wieder zu konsumieren oder sich eben das gewünschte Gefühl zu verschaffen, immer stärker. Das Gehirn verlangt nach mehr.
Wo ist die Grenze zwischen häufiger Nutzung und Sucht?
Der beste Indikator dafür, ob du von irgendeiner Sache abhängig bist, ist, ob du eine Zeit lang ohne sie sein kannst. Lasse diese Sache mal eine komplette Woche weg. Egal, ob es ums Fernsehen, um Alkohol oder Social Media geht.
Wenn dir das nicht leicht fällt, wenn sich deine Gedanken ständig darum drehen und wenn du es nicht durchhältst, ist das schon ein deutlichen Zeichen für eine Sucht.
"Die Essenz jeder Sucht ist die innere Leere"
Was ist der Ursprung von Sucht?
Und jetzt möchte ich gleich in diese wichtige Thematik eintauchen: Was ist der Ursprung? Warum „müssen“ wir diese Dinge tun? Warum essen wir so viel, sehen so viel fern, verbringen wir so viel Zeit im Internet? Warum rauchen wir oder trinken regelmäßig oder zu viel Alkohol?
Der Grund dafür ist, dass wir uns selbst nicht aushalten. Wir laufen vor uns selbst weg.
Das heißt, wir haben in uns vielleicht Gefühle, die wir nicht fühlen wollen, mit denen wir vielleicht nicht umgehen können oder zumindest glauben, dass wir es nicht können. Um uns also von diesen Gefühlen abzulenken, verlieren wir uns im Außen. In der Sucht. Oder in den eigenen Gedanken.
Wann hast du dich das letzte Mal einfach hingesetzt und nichts gemacht, wirklich gar nichts?
Mache doch mal folgendes Experiment: Setze dich für eine komplette Stunde allein in einen Raum. Ohne Smartphone ohne TV, Musik. Ohne IRGENDETWAS ablenkendes. Was dann hochkommt, wird spannend sein. Oft halten wir es einfach nicht aus. All das, was unsere Gedanken da so produzieren, wenn wir mal mit uns alleine sind. Aus diesem Grund lenken wir uns lieber von unseren Gedanken oder von unserem Schmerz ab.
Wir schalten ab, anstatt zu fühlen
Kennst du diese typische Aussage „nach der Arbeit vorm Fernseher etc. abschalten müssen“? Das trifft es im Grunde genau: Menschen schalten innerlich ab, weil sie sich unwohl, gestresst oder ausgelaugt fühlen und in diese Gefühle nicht aushalten wollen. Sonst müssten sie ja klar und deutlich sagen: „Ich will das nicht und ich werde etwas ändern.“ Weil wir aber ungerne etwas ändern, wollen wir gar nicht an diesen Punkt kommen.
Wenn wir alles bewusst erfahren würden (Jetzt geht es schon in Richtung der Lösung), also unsere Gefühle, unseren Schmerz, unser gesamtes inneres Konstrukt. Wenn wir uns davon NICHT ablenken würden, dann würden wir automatisch etwas anders machen. Automatisch ungesunde Verhaltensweisen sein lassen!
Aber die Ablenkung durch das Ungesunde (überessen, rauchen, etc.) ist für uns einfacher. Erstens, weil wir dadurch bekannte Gefühle erleben und zweitens, weil wir die Konsequenzen nicht BEWUSST erleben. Deswegen machen wir es immer wieder.
Die Beste Therapie gegen alles wäre die Bewusstheit.
Wie man Sucht überwinden kann
Wenn du Raucher bist, möchte ich dich zu einem Experiment einladen. Nimm eine Zigarette und rauche diese VÖLLIG bewusst. Visualisiere, wie der giftige Rauch den Hals hinunterzieht, sich in deinen Lungen ausbreitet, bis in die kleinsten Lungenbläschen.
Was man bei Rauchern nämlich beobachten kann: in dem Moment, in dem eigentlich der physiologische Reflex einsetzen sollte (husten), werden sie automatisch unbewusst, um den Rauch zugunsten des Nikotinkonsum zu ertragen. Die beste Therapie gegen Rauchen ist Bewusstheit. Im Grunde wäre die beste Therapie gegen alles die Bewusstheit 😊
Beim Rauchen ist es ein so schönes Beispiel: wenn du es völlig bewusst wahrnimmst, wirst du weniger rauchen, es kaum mehr ertragen.
Wenn du ein Thema mit dem Essen hast: Das nächste Mal, wenn du merkst, dass du dabei bist, dich zu überessen: tue es und halte es aus! Flüchte danach nicht vor den TV. Nimm das unangenehme Gefühl ganz bewusst war. Erlebe die Konsequenzen. Halte es aus und spüre dich einmal selbst!
Wenn du noch einen drauf legen möchtest, lass das, was du gegessen hast, Revue passieren und was z. B. das Stück Torte gerade mit deinem Blutzucker oder deiner Leber macht.
Wenn wir süchtig sind, fehlt uns die emotionale Reife, uns selbst auszuhalten. Übrigens gilt das nicht nur für klassisches Suchtverhalten: Bei jedem Menschen würden Dinge hochkommen, wenn er sich seine Handlungen bewusst macht. Die wenigsten sind bereit, es auszuhalten.
Wir dürfen übrigens auch nicht vergessen, dass viele der Suchtmittel für uns bereits mit einem Versprechen verknüpft sind.
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, warum die Zigaretten- oder Alkholindustrie in ihren Werbespots auf Freiheit und Unabhängigkeit setzt? Davon lassen sich auch Menschen mit geringem Suchtpotential "einfangen".
Sieh dir an, was du tust!
Der entscheidende Punkt ist das Anschauen und nicht weiter Ablenken von dem, was wir nicht fühlen wollen. Am Ende dieses Fühlens wirst du merken, dass sich einen gewisse Leere zeigt. Das ist ein Punkt, den viele Menschen spüren (die meisten fühlen es nicht, weil noch viel dazwischen liegt.) Es klingt vielleicht etwas befremdlich, aber
Um den Auflösungs-Prozess etwas konkreter zu beschreiben: Nimm dir Zeit für dich, um an diesen Punkt zu kommen. Ja, es ist Arbeit und ein Prozess. Klar kannst du auch „Oberflächenkosmetik“ betreiben und versuchen, dein Verhalten zu ändern. Neue Gewohnheiten zu kultivieren.
Aber wenn du es nur so machst, wird immer wieder diese Angst vor dem Essentiellen bestehen bleiben und du wirst immer wieder zurückfallen oder dich in ähnlichen Situationen wiederfinden.
Wenn du im „Feuer“ stehen bleibst. Damit meine ich das innerliche Feuer der Gefühle, der Gedanken. Dieser Schmerz und dann, ganz wichtig, das Erkennen, dass du es aushalten kannst! Dass du dich nicht weiter ablenken musst durch die Süchte.
Diese Leere, von der ich oben geschrieben habe, wird sich erst beschissen anfühlen. Aber mach dir eines bewusst: Egal wie viel du konsumierst, du wirst dieser Leere so oder so nicht entkommen.
Du wirst dein ganzes Leben lang davonlaufen, vor etwas, das das Potential birgt, dich völlig zu befreien, ein völlig authentisches glückliches Leben zu leben!
"Du wirst erst aufhören, vor deinen Themen wegzulaufen, wenn du dich umdrehst und dich ihnen stellst!"
Der Weg zur Befreiung von Sucht
… ist nicht die finanzielle Unabhängigkeit etc. Es ist die Innere Freiheit. Das Wissen, dass du glücklich sein kannst, indem du einfach nur bist. Und das kommt erst, nachdem du durchs Feuer gegangen bist. Es ausgehalten hast. Die Ablenkungen sein gelassen hast. So heilst du dich. Und du wirst merken, du brauchst NICHTS, um glücklich zu sein.
Um dieser Leere und allen anderen Gefühlen möglichst sanft zu begegnen, ist Mediation ein sehr starkes Instrument. Sie kann dein Leben wirklich verändern. Dir diesen inneren Frieden schenken, der so wichtig ist.
Aus diesem Grund deswegen ist Meditation an dieser Stelle auch so machtvoll! Und du musst auch keine Angst haben, dass du mit den Themen, die dabei hochkommen können, nicht umgehen kannst. Es kommt immer nur das hoch, für das dein Unterbewusstsein auch bereit ist.
Mir ist klar, dass Meditation für viele noch keine Option als fester Bestandteil ihres Alltags ist. Aus diesem Grund haben wir das Meditations-Experiment konzipiert. Ein einwöchiges Event, bei dem ich den Menschen zeige, wie schnell sie schon zu positiven Veränderungen führen kann und dass man dafür nicht stundenlang im Lotussitz ausharren muss 😉 Schau es dir gerne an, diese Aktion ist kostenfrei.
Dein Peter
"Wie man Sucht bekämpft? Hör auf davonzulaufen!"
Hallo an alle Internet-Streuner, Peter sagte mal vor nicht allzu langer Zeit, er habe noch immer Schwierigkeiten, dem Kaffee zu entsagen. Ich denke mir geht’s da ähnlich. Alle anderen Süchte haben sich bei mir bereits größtenteils in Freiheit und Freude aufgelöst. =D Ich frage mich derzeit noch, ob ich mich bewusst für diese eine Tasse Kaffee um 10 Uhr morgens entschieden habe und mir das im Leben und für meine Ziele ein gutes Hilfsmittel ist, oder ob ich noch nicht genau hinschauen möchte, und mir das deshalb gutgemeint einrede. Dieser Beitrag gibt mir jedenfalls wieder mal den Impuls, mutig hinzuschauen.… Weiterlesen »
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